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PUNK USA - The Rise and Fall of Lookout Records

Wer Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kalifornischen Punkrock gehört hat, der kam an Lookout Records eigentlich nicht vorbei. 1987 von Larry Livermore und David Hayes im kalifornischen Laytonville gegründet veröffentlichten dort Bands wie Green Day, Operation Ivy (aus denen dann Rancid hervorgingen), Citizen Fish, The Queers, Samiam oder auch Screeching Weasel mehr als Dreihundert 7”, EPs und Alben. Nach einigen goldenen Jahren des Labels ging es ab 1997 leider immer weiter bergab. 2012 wurde Lookout-Records dann offiziell eingestellt.

Der Musikjournalist Kevin Prested, der viele Jahre für den Lookout-Blog sowie die Website des Labels geschrieben hat, hat nun mit “Punk USA” ein Buch über “Lookout Records” geschrieben, das den Leser mitnimmt auf eine Reise in die Zeit, bevor 1994 mit “Dookie” und “Smash” von Green Day bzw. Offspring dann die große 90er-Punkwelle losbrach.

Prested führte für sein Buch unzählige Interviews mit Protagonisten dieser Zeit: Mitarbeiter von Lookout, Mitglieder von Bands und andere Personen aus dem näheren Umfeld. Verteilt auf 39 Kapitel mixt er Auszüge aus den Interviews mit seinen eigenen Beschreibungen dieser Zeit. Die Mischung aus Fakten und den Emotionen, die durch die Interviews recht gut rüberkommen, macht das Buch ziemlich spannend. 

Für einen alten Sack wie mich, der Anfang der 90er quasi jedes auf Lookout erschienene Album ungesehen gekauft hat, läuft beim Lesen natürlich ein schöner Film ab, zu dem ich den passenden Soundtrack im Plattenschrank habe. Jüngere Punks bekommen sicherlich einen guten Einblick in eine Zeit, zu der Punks noch keine Smartphones hatten und Punk zwar nix völlig neues mehr war, aber der große 90er-Hype noch nicht erreicht war. 

Das Buch ist erschienen beim amerikanischen Verlag Microcosm Publishing und bisher nur im Original erhältlich.